Willkommen im Bernina Express - der den Norden mit dem
Süden verbindet und dazwischen den Himmel berührt.
Schweiz. Eidgenossenschaft
Eine der schönsten Erfahrungen, die man im Hochgebirge machen kann, ist zweifellos eine Fahrt mit
dem Bernina Express auf der UNESCO-Welterbestrecke.
Diese Nord-Süd-Transversale führt durch den Kanton Graubünden über kühn geschwungene Viadukte, durch alpine Landschaften, vorbei mächtigen Gletschern und führt in kurvenreicher Fahrt hinab ins malerische Veltlin.
Das ewigen Eis auf der Höhe der Berge geht nach der Passüberquerung über in ein südländisches Tal mit Reben und Maronibäumen und endet tief unten im Palmenparadies Tirano / Italien.
Die vierstündige Reise verbindet klimatische Extreme und Kulturen, führt über 196 Brücken und durch 55 Tunnels.
Reiseverlauf
Das primäre Ziel unserer Reise war eine Bahnreise auf «höchstem» Niveau - ergo, «Bernina Express». Als wir uns mit den Details befassten, wurde rasch klar, dass wir auf das Auto verzichten und eine durchgehende Bahnreise unternehmen werden. Daraus ergab sich nun nahezu eine Rundreise durch die Schweiz.
Die Reise führt vom Kanton Fribourg über den Fluss Sense zum Abfahrtsort Thörishaus im Kanton Bern. Der Flussverlauf entspricht hier der Grenze zwischen den beiden Kantonen. In wenigen Minuten wird die Bundesstadt und Kantonshauptstadt Bern erreicht. Im weiteren Verlauf wird das schweizer «Mittelland» - Kornkammer und Gemüseland der Schweiz - überquert.
Bern, Zytgloggeturm
Zürich - Grossmünster, Seeufer
Richtung Nord-Ost streift man den Kanton Solothurn und nähert sich über den Kanton Aargau der grössten schweizer Stadt und dem Kanton Zürich .
Im Hauptbahnhof der geschäftigen Metropole Zürich steht nun ein Zugwechsel Richtung Südost-Schweiz (Graubünden) an.
Entlang dem westlichen Ufer des Zürichsee wird kurz vor dem Seedamm zwischen Freienbach und Rapperswil, die Grenze zwischen den Kantonen Zürich und Schwyz überquert.
Nach Verlassen des Zürichsee wird nach kurzer Zeit in südöstlicher Richtung der Kanton Glarus erreicht.
Nun führt der Weg am Walensee entlang und trifft auf halber Strecke auf die Grenze des Kanton St. Gallen.
Vorbei an der benachtbarten Grenze nach Lichtenstein erreichen wir, nun bereits in alpiner Gegend, den Kanton Graubünden. Mit Blickt auf 5000 Jahre Siedlungsgeschichte nähern wir uns seiner Kapitale Chur .
Hier sind wir dem Ziel unserer Reise schon sehr nahe, denn hier findet der Wechsel von der SBB (Schweizerische Bundesbahn) auf die RhB (Rhäthische Bahn) statt. Wir wechseln also den Zug und begeben uns im komfortabel, nostalgischen Speisewagen auf die Weiterreise nach St. Moritz in der Südost-Schweiz.
Chur, Kathedrale mit Kloster
Bernina-Gruppe mit Lago Bianco (Laj Pitschen)
Nach einem ausgiebigen Mahl erreichen wir St. Moritz. Hier besteigen wir den eigentlichen Bernina Express - die eingleisige meterspurige Eisenbahnstrecke der
Rhätischen Bahn nach Tirano.
Über Pontresina nähern wir uns dem absoluten «highlight» der Reise - dem Bernina-Pass. Der Eindruck für uns «Unterländer» könnte nicht frappierender sein . . .
Nach Erreichen der Passhöhe mit dem Ospizio Bernina geht es, vorbei an den mächtigen Bergen und Gletschern langsam wieder abwäts in das s.g. Puschlav - das schweizerische Veltlin.
Strecke Bernina Express
Eintreffen des Bernina Express in Tirano
An Cavaglia vorbei geht es talwärts über die Serpentinen von Cadera, dem schon südlichen Poschiavo entgegen.
Über Li Curt und Le Prese nähern wir uns dem Lago Poschiavo. Am Ende des See geht es an Miralago vorbei und wir erreichen den phänomenalen Kreisviadukt von Brusio.
Vorbei an Campascio erreichen wir Campocologno und damit das Ende Schweiz. Wir überqueren die Grenze nach Italien und treffen kurz darauf an der Endstation des Bernina Express, in Tirano ein.
Weiter führt der Weg von Tirano aus nach Westen durch das italienische Veltlin. Auf malerischer Strecke geht es durch das Tal der Adda vorbei an der
Hauptstadt Sondrio der gleichnamigen Provincia.
Hinter Morbegno erreichen wir die Provincia Como und kurz darauf das Ufer des Lago di Como. Der uns seit Tirano begleitende Fluss Adda mündet hier in den Comer See und hier empfängt uns auch «Italianita» pur . . .
Lago di Como
Como - Broletto (Comune)
Die Symbiose zwischen fast hochalpiner Landschaft, der schon sehr mediterranen Pflanzenwelt an den Ufern und die bis hoch an den Berg gebauten Siedlungen,
findet am Lago di Como besonderen Gefallen.
Gerade im Frühling wird dieser Kontrast besonders deutlich: während auf den Bergen der Umgebung Schnee liegt, findet unten an den von der Sonne verwöhnten Uferbereichen ein wahres Farbfeuerwerk statt: Kamelien und Azaleen, blühen um die Wette.
Wir umfahren im Norden den See und erreichen kurz darauf unseren Zwischenhalt in Sorico. Nach einer Stärkung geht es durch die malerischen Dörfer am westlichen Ufer entlang.
Immer dem Seeufer entlang bewegen wir uns ab Mitte des See westlich auf den Lago di Lugano zu.
Nach Überqueren der Landesgrenze
Italia / Svizzera erreichen wir in Lugano / Kanton Ticino die Endstation des Bernina-Bus. Hier nehmen wir Abschied von der Rhätische Bahn und setzen unsere Reise mit der SBB
(Schweizerische Bundesbahnen) fort.
Wir verlassen die Südschweiz über die Kantonshauptstadt Bellinzona und unsere Route quert nördlich durch den St.Gotthard die schweizer Alpen Richtung «Innerschweiz».
Bellinzona - Blick auf Castelgrande
St.Gotthard Südrampe - Tremola
Innerhalb des St.Gotthard-Tunnel kommen wir an die Grenze zum Kanton Uri und erreichen über Erstfeld, Altdorf und Flüelen vorbei am Urner See den Kanton Schwyz.
Vorbei an malerischen Ortschaften und der beeindruckenden Landschaft der Urschweiz bewegen wir uns über Brunnen und Schwyz - am Lauerzer See vorbei - nach Arth-Goldau. Hier führt unsere Route dem Ufer des südlichen Zuger See entlang.
Bei Immensee verlassen wir westwärts den Zuger See und begeben uns bei Küssnacht an den Vierwaldstättersee.
Am Seeufer entlang überqueren wir kurz nach Merlischachen die Grenze zum Kanton Luzern und erreichen die Kantonshauptstadt Luzern
Wir verlassen Luzern in südlicher Richtung und erreichen am Seeufer entlang Hergiswil im Kanton Nidwalden.
Nach kurzer Zeit erreichen wir den Alpnacher See und befinden uns nun bereits im Kanton Obwalden. Hier führt uns die Tour am Sarner See entlang über Giswil nach Kaiserstuhl am Lungerer See. Auch hier geht es wieder bis Lungern am Seeende am Ufer entlang.
Das Gelände wird wieder alpin und wir nähern uns dem Brünigpass. Kurz vor der Passhöhe verlassen wir den Kanton Obwalden und kehren zurück in den Kanton Bern.
Wir erreichen das Eingangstor zu den Berner Alpen - Meiringen - und vor uns erhebt sich die Traumkulisse des «Berner Oberland».
Interlaken - Blick auf «Berner Oberland»
Thunersee - Eiger, Mönch, Jungfrau
Unsere Route führt uns nun entlang am Nord-Ufer des Brienzer See nach Interlaken mit seiner mondänen und altehrwürdigen Hotelerie.
Als Ausgangspunkt des, durch die Engländer «erfundenen» Sommer-Tourismus wie Bergsteigen etc. und als Tor zum Jungfraumassiv erlangte der Ort weltweit Bedeutung. Interlaken liegt auf einer Schwemmebene und füllt exakt die, von der Aare durchflossene Lücke zwischen Brienzer- und Thunersee. Als Ausgangspunkt diverser Bergbahnen ist Interlaken auch sehr bekannt.
Unser Blick geht südlich in die Berner Alpen Richtung Grindelwald, Mürren etc. Vor uns erhebt sich die Kulisse der Berge - Wetterhorn, Schreckhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau, Breithorn, Tschingelhorn etc. Die Höhenprofile bewegen sich zwischen 3'500m und beachtlichen 4'150 m.ü.M.
Wir verlassen das mondäne Interlaken und begeben uns am südlichen Ufer des Thuner See über Spiez nach Thun, einem mittelalterlichen Städtchen im eher bäuerlichen «Bernbiet».
Westlich der Aare, fahren wir durch das Gürbetal - «das Chabisland der Schweiz» - in Richtung unseres Ausgangsortes.
Vorbei an ehrwürdigen Dörfern zeigt sich rechts neben unserer Strecke der Flugplatz Bern - Belp. Als Ausgangstor unserer politischen Menagerie «in die weite Welt» - als Zubringer nach Genf, Zürich, Basel, Lugano - last but not least, als Abflugsort schweizerischer Fluggesellschaften, wird der Flughafen genutzt.
Bern, Bundesplatz mit Wasserspiel